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Neues Trendbarometer für die Assekuranz Die 1. Insight-Befragung zeigt die Top-Trends in der Versicherungswirtschaft

  • Die fünf Top-Trends für Versicherer: Steigende Regulatorik, Big Data und Predictive Analytics, Produktindividualisierung, Künstliche Intelligenz und Cybercrime
  • Einbindung der Kunden in den Produktionsprozess wird noch wenig Bedeutung zugemessen
  • Versicherer und Nicht-Versicherer schätzen Entwicklungen teilweise unterschiedlich ein

 

Leipzig, 6. März 2018 – Was sind die Top-Trends, die die Versicherungswirtschaft bewegen und wie gut sind die Unternehmen auf aktuelle technologische Entwicklungen vorbereitet? Diese und andere Fragen wurden in der ersten Befragung des Expertennetzwerks „Insight“ verschiedenen Vertretern der Versicherungswirtschaft sowie branchennahen Dienstleistern gestellt. Antworten darauf liefert jetzt das aktuelle Trendbarometer, das die Versicherungsforen Leipzig gemeinsam mit den Innovationsexperten des Insurance Innovation Lab erstellt haben.

An der Insight-Befragung nahmen insgesamt 63 Branchenexperten teil – rund 57 Prozent davon kommen aus einem Versicherungsunternehmen, 43 Prozent gehören branchennahen Dienstleistern an. Themenschwerpunkte der Umfrage waren Einschätzungen zur Relevanz sowie zur Vorbereitung auf aktuelle Entwicklungen und Technologien für die Versicherungsunternehmen im Speziellen und für die Assekuranz im Allgemeinen, wobei die Einschätzungen der Versicherer und Nicht-Versicherer durchaus voneinander abweichen.

Datenerhebungstechnologien haben große Relevanz

Neben regulatorischen werden vor allem aktuelle technologische Themen rund um die intelligente Gewinnung und Nutzung von Daten von Versicherern als wichtig erachtet. Steigende regulatorische Anforderungen, Big Data und Predictive Analytics, Produktindividualisierung, Künstliche Intelligenz und Cybercrime sind Trends, die von den befragten Versicherungsexperten als am relevantesten für ihr jeweiliges Unternehmen eingeschätzt werden – diese Ergebnisse spiegeln auch den aktuellen Branchentenor wider. Trends wie 3D-Druck und Virtual Reality hingegen sind Technologien, die von den Versicherern als am wenigsten relevant für ihr Unternehmen gesehen werden: 3D-Druck erachten rund 58 Prozent als „überhaupt nicht relevant“, Virtual Reality rund 26 Prozent. Relativ verhalten fällt die Einschätzung zu Auswirkungen des Internet of Things (IoT) aus. 24 Prozent der Befragten geben an, dass dieser Trend „nicht sehr relevant“ für ihr Unternehmen ist, 12 Prozent schätzen IoT als „überhaupt nicht relevant“ ein.  Aus den Ergebnissen der Befragung wird ebenfalls ersichtlich, dass Versicherer den Wunsch der Kunden nach individuelleren Produkten wahrnehmen und hier ein sehr relevantes Trendfeld sehen. Interessant ist in dem Zusammenhang jedoch, dass der Einbindung der Kunden in den Produktionsprozess nur wenig Bedeutung beigemessen wird. Der Trend „Prosument statt Konsument“ wird mehrheitlich (41 Prozent) als „nicht sehr relevant“ eingeschätzt.

Im Vergleich dazu unterscheiden sich die fünf Top-Trends, die Nicht-Versicherer für die Assekuranz insgesamt sehen: Hier sind insbesondere die technologischen Themen ganz weit vorn angesiedelt. Die Regulatorik wird zwar auch als sehr wichtig angesehen, kommt allerdings erst nach anderen Entwicklungen: Big Data und Predictive Analytics, Connected Cars, Künstliche Intelligenz, Cybercrime und InsurTechs werden als relevanter erachtet. Insgesamt passen die Einschätzungen aber zueinander, wie der Vergleich beider Befragungsgruppen zeigt. Als kaum relevant für die künftige Branchenentwicklung erachten auch die Dienstleister die Themen 3D-Druck, Virtual Reality sowie Prosument statt Konsument.

Versicherer und Nicht-Versicherer stimmen überein: am besten vorbereitet auf Regulatorik und Extremwetter

Hinsichtlich der Vorbereitung auf aktuelle Trends und Entwicklungen stehen die drängenden regulatorischen Themen bei den Versicherern ganz oben auf der Agenda – darauf sind die Branchenexperten nach eigener Einschätzung „sehr gut vorbereitet“ (rund 52 Prozent). Daran schließt sich das Thema Extremwetter an (40 Prozent sind „sehr gut vorbereitet“). Hier bestätigen sich die Entwicklung, dass Versicherer seit vielen Jahren dabei sind, ihre Prognosemodelle und Präventionsmaßnahmen zu verbessern, und die Tatsache, dass die Assekuranz seit jeher über eine hohe Expertise auf diesem Gebiet verfügt. Auch mit dem Thema Blockchain scheinen sich die Versicherer schon etwas intensiver auseinandergesetzt zu haben, wobei es bislang nur wenige Anwendungsbeispiele gibt. Ähnlich wie die Einschätzung zur Relevanz fällt auch das Ergebnis bei der Bewertung der Vorbereitung auf den Trend „Prosument statt Konsument“ aus: 38 Prozent sind „überhaupt nicht vorbereitet“, 43 Prozent sind „nicht sehr vorbereitet“.

Die Gruppe der Nicht-Versicherer schätzt die Assekuranz ebenfalls als besonders gut vorbereitet auf regulatorische Themen und Extremwetter ein. Großer Handlungsbedarf besteht aus Sicht der Dienstleistungsunternehmen im Themenfeld Künstliche Intelligenz: Die Technologie wird von dieser Teilnehmergruppe als sehr relevant für die Entwicklung der Branche angesehen. 71 Prozent sind der Ansicht, dass die Versicherer nicht sehr vorbereitet sind, 14 Prozent glauben, die Branche ist noch gar nicht vorbereitet. Im Vergleich der beiden Befragungsgruppen fühlen sich Versicherer tendenziell besser für relevante Trends gewappnet, als es die Nicht-Versicherer der Branche attestieren. Große Abweichungen betreffen die Themen Blockchain, Künstliche Intelligenz, Big Data und Produktindividualisierung.

Zweite „Insight“-Befragung beleuchtet die Start-up-Szene 

Das Expertennetzwerk „Insight“ wurde von den Versicherungsforen Leipzig und dem Insurance Innovation Lab im September 2017 ins Leben gerufen. Das Online-Panel will Experten aus der Versicherungswirtschaft sowie branchennahe Dienstleister zusammenbringen und in regelmäßigen Umfragen zu aktuellen Herausforderungen und Themen der Branche befragen. Zudem soll das Netzwerk als Plattform zum gegenseitigen Austausch von Wissen und Erfahrungen dienen.

Die zweite Insight-Befragung ist ab sofort online. Sie wird sich mit der Start-up-Szene beschäftigen und unter anderem beleuchten, welchen Einfluss neue Marktteilnehmer auf die Branche haben, aus welchen Gründen Kooperationen zustande kommen und in welchen Unternehmensbereichen mit den Start-ups zusammengearbeitet wird. Die Anmeldung für das Expertennetzwerk und die Teilnahme an den Umfragen zu weiteren Themen wie Innovationsmanagement, Digitalisierung, Marktgeschehen oder Kundenintegration ist unter www.insight-netzwerk.de möglich.

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